Geschäftsbericht 2024
Vorsorge

BVG-Reform 2024: ein klares Nein – und weiterhin offene Fragen

 

Die Reform der beruflichen Vorsorge (BVG) war 2024 ein zentrales Thema in der Schweiz. Insbesondere die Senkung des Umwandlungssatzes, die vorgesehenen Kompensationsmassnahmen und die generelle Komplexität der Vorlage führten zu intensiven Diskussionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch bei Abendrot standen die möglichen Auswirkungen der Reform im Fokus.

 

Eine Annahme der Reform hätte umfangreiche administrative Anpassungen auf verschiedenen Ebenen zur Folge gehabt. So wurden bereits im Vorfeld Vorbereitungen getroffen, um eine reibungslose Anpassung der Pensionskassensoftware zu gewährleisten. Da sich bereits vor der Abstimmung zahlreiche Versicherte mit Fragen zu den möglichen Auswirkungen auf ihre Altersvorsorge an uns wandten, analysierten wir präventiv die Folgen der Reform für die betroffenen Versicherten. Doch am 22. September 2024 fiel das Abstimmungsergebnis eindeutig aus: Mit 67 Prozent Nein-Stimmen wurde die Reform von der Schweizer Stimmbevölkerung deutlich abgelehnt.

«Warum hat die Schweiz die BVG-Reform abgelehnt?»

Das Nein kam wenig überraschend. Bereits vor der Abstimmung zeichnete sich ein breiter Widerstand gegenüber der Vorlage ab. Drei Themen spielten dabei eine zentrale Rolle:

  1. Unzufriedenheit mit den tieferen Renten
    Die geplante Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8 Prozent auf 6,0 Prozent hätte für viele Versicherte geringere Renten bedeutet – ein Schritt, der von der Bevölkerung kritisch betrachtet wurde.

  2. Ungenügende Kompensationsmassnahmen
    Die vorgesehenen Rentenzuschläge für die Übergangsgeneration wurden als unzureichend wahrgenommen, um die Einbussen aufgrund des tieferen Umwandlungssatzes auszugleichen.

  3. Komplexität und Unsicherheit
    Die Vielzahl der vorgeschlagenen Änderungen und ihre Auswirkungen führten zu Verunsicherung und Skepsis in der Bevölkerung.

 

«Wie geht es nun weiter?»

Mit der Ablehnung der Reform bleiben zentrale Herausforderungen in der beruflichen Vorsorge ungelöst:

  1. Demografische Entwicklung und finanzielle Stabilität
    Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung und niedrigere Renditen belasten die finanzielle Stabilität der Pensionskassen. Ohne Anpassungen bleibt die Umverteilung zulasten der aktiven Versicherten bestehen.
     
  2. Lückenhafte Absicherung für Teilzeit- und Geringverdienende
    Die bestehende Eintrittsschwelle von 22'680 Franken schliesst viele Teilzeitbeschäftigte und Geringverdienende weiterhin von der BVG-Versicherung aus. Das Risiko, im Alter auf Ergänzungsleistungen angewiesen zu sein, bleibt hoch.
     
  3. Neue Reformen sind unausweichlich
    Um die berufliche Vorsorge langfristig zu sichern, braucht es neue Reformansätze. Die Politik wird sich erneut mit möglichen Anpassungen in der Altersvorsorge befassen müssen.

 

Abendrot geht einen Schritt weiter

Während eine Lösung auf politischer Ebene auf sich warten lässt, schlägt Abendrot schon seit Jahren einen eigenen Weg ein. Unsere Vorsorgelösungen bieten bereits heute erweiterte Leistungen:

Faire Absicherung für alle
Unsere Vorsorgepläne erlauben eine tiefere Eintrittsschwelle und die Anpassung des Koordinationsabzugs. Damit ermöglichen wir eine bessere Vorsorge für Teilzeitbeschäftigte und Geringverdienende.

Über das gesetzliche Minimum hinaus
Der Grossteil unserer Versicherten profitiert von einer erweiterten Vorsorge, die über die gesetzlichen BVG-Vorgaben hinausgeht.

Dank dieser vorausschauenden Strategie gewährt Abendrot ihren Versicherten bereits jetzt – und ohne Reform – eine gerechte und nachhaltige Vorsorge. Viele Anliegen der gescheiterten BVG-Reform haben wir längst umgesetzt. Damit bleibt Abendrot eine verlässliche Partnerin, die sich aktiv und vorausschauend für die Vorsorge ihrer Versicherten einsetzt – unabhängig von politischen Entscheidungen.

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